0.Buchvorstellung „Wer das Kino hat, wird die Welt aushebeln.“ - Kultur in Rheinhessen 1919-1939
Am 15. Mai 2025 lädt der Förderverein Projekt Osthofen e.V. zur Buchpräsentation „Wer das Kino hat, wird die Welt aushebeln – Kultur in Rheinhessen 1919-1939“ um 18.30 Uhr in die Gedenkstätte KZ Osthofen ein.
Kino als Massenspektakel, Dokumentar- und Amateurfilm, bürgerliches Stadttheater, Gründung von Volksbühnen, Kabarett, traditionelles Laientheater. In der Weimarer Republik gab es all das nebeneinander. Auch in anderen Kultursparten, in Stadt und Land, quer zu den Milieus. Politisch suchte man nach Zusammenhalt. Dafür gab es demokratische und völkische Deutungen. Nach Wahl und Machtübertragung an die NSDAP folgte 1933 die Diktatur. Bei einem Blick auf die Zeit zwischen 1919 und 1939 stellt sich daher die Frage nach Kontinuitäten und Wandel, Ähnlichkeit und Differenz.
Der vom Förderverein Projekt Osthofen e.V. durch Volker Gallé, Franziska Kaiser und Gunter Mahlerwein herausgegebene Tagungsband untersucht das anhand von Beispielen aus der Region Rheinhessen. Er erscheint als dritter Band der Reihe „Rheinhessische Wege in den Nationalsozialismus“.
Anmeldung per Mail an info(at)projektosthofen-gedenkstaette.de oder telefonisch unter 06242-910825.
1.Der „Bauernkrieg“ an Rhein und Main. Potentiale und Perspektiven im regionalen Vergleich
Tagung 12.-14. Juni 2025 in Worms.
Kooperation: Historisches Seminar der Universität Mainz und Historischer Verein Rheinhessen
Mit zahlreichen Ausstellungen, Tagungen und Vor-tragsveranstaltungen wird in diesem Jahr des „Bau-ernkriegs“ vor 500 Jahren gedacht. Unter dieser Bezeichnung wird eine Aufstandswelle zusammen-gefasst, die um 1525 weite Teile Süd- und Mittel-deutschlands erschütterte. So vielfältig wie die Motive – ökonomische Belastungen, mangelnde politische Partizipation, Impulse der Reformation – waren die Trägerschichten. Neben den namenge-benden Bauern waren andere ländliche, aber auch städtische Bevölkerungsgruppen beteiligt, die ge-waltsam oder auf dem Verhandlungsweg ihre Situation zu verbessern suchten. Die Mehrzahl die-ser Erhebungen wurde mit großer Brutalität mili-tärisch niedergeschlagen, und vor allem die Anfüh-rer hatten mit harten Strafen zu rechnen. Andere kamen glimpflicher davon oder konnten sogar eine dauerhafte Verbesserung ihrer Situation erreichen.
Vor diesem Hintergrund fragt die Tagung nach den Spezifika des „Bauernkriegs“ in der Region. Wo-durch waren die Verläufe der regionalen Aufstände gekennzeichnet? Wer waren die maßgeblichen Akteursgruppen? Über welche Quellen verfügen wir? Und wie entwickelte sich die Rezeption dieses Ereignisses über die Jahrhunderte?
Das Programm der Tagung finden Sie hier.
2.Workshop zur jüdischen Geschichte der Mainzer Vororte
Sonntag, 29. Juni 2025, 10.00-ca. 15.30 (Beginn 10 Uhr s.t. im Stadtarchiv Mainz, Rheinallee 3 B)
Der Workshop knüpft an die Exkursion vom letzten Herbst an, bei der wir die Spuren jüdischen Lebens in Stadecken und insbesondere in Jugenheim mit seinem bis ins 18. Jahrhundert zurückreichenden jüdischen Friedhof erkundet haben. Auf dem Programm steht dieses Mal der Besuch der in den 1730er Jahren erbauten, beim Novemberpogrom 1938 zwar geschändeten, aber nicht zerstörten Weisenauer Synagoge. Diese hat sich weitgehend original erhalten und vermittelt zusammen mit der Mikwe als Ensemble einen hervorragenden Eindruck einer typischen Dorfsynagoge. Zuvor wird es im Stadtarchiv einen Überblick über die Quellen zur Geschichte der jüdischen Gemeinden in den um Mainz gelegenen (heute eingemeindeten) Dörfern geben. Aus den Archiven der Ortsverwaltungen werden Dokumente sowohl zur Organisation der jüdischen Gemeinden als auch zu deren Alltag vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt gilt den 1989 entdeckten, im Stadtarchiv aufbewahrten Funden aus der sog. Genisa der Synagoge Weisenau, einem Ablageraum, in dem nicht mehr gebrauchte religiöse Schriften und Objekte verborgen waren. Die unzähligen Fragmente bieten einen einzigartigen Einblick in die Kultur und das Leben der jüdischen Gemeinde Weisenau im 18. und 19. Jahrhundert.
Kosten: keine außer einer Spende für den Förderverein Synagoge Weisenau. Das Programm finden Sie hier.
3.Die nächsten Termine
- Workshop Digitale Ortsrundgänge (wird noch terminiert)
- 25. Oktober 2025: Jahrestagung in Oppenheim
- 10. November 2025 Exkursion zu den Burgen Windeck (Heidesheim), kurfürstliche Burg Eltville und Brömerburg (Rüdesheim)
4.Zwei neue Projekte unter der Leitung des Historischen Vereins Rheinhessen
4.1.Lokal verwurzelt, global aktiv: Die Geschichte der Bodenheimer Familie Dolles im 19. und 20. Jahrhundert
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, den umfangreichen Nachlass zusammenzufassen, zu erschließen und daran die Geschichte der Familie Dolles in Bodenheim als Beispiel für das Verhalten lokaler Eliten unter den wechselhaften Bedingungen des 19. und 20. Jahrhunderts zu erarbeiten. Am lokalen Beispiel wird „große Geschichte“ erfahrbar. Die Ergebnisse sollen als Broschüre publiziert werden. Weitere Informationen finden Sie hier.
4.2.Die Güldene Krone in Gaulsheim
Gaulsheim kann als eine der ältesten Gemeinden Rheinhessens – erwähnt bereits 770 als Guileubisheim auf eine lange Geschichte zurückblicken, die bisher nur wenig erforscht ist. Am Beispiel des Wirtshauses zur Güldenen Krone soll die Geschichte des Ortes aufgearbeitet werden. Weitere Informationen finden Sie hier.
5.Förderpreis rheinhessische Geschichte 2024
Auch dieses Jahr konnte wieder der Förderpreis rheinhessische Geschichte vergeben werden. Dr. Gunter Mahlerwein, der 1. Vorsitzende des Historischen Vereins Rheinhessen, gratulierte den Gewinnern auf der Jahrestagung des Vereins in Dexheim am 16.11.2024. Die Bandbreite der Themen reicht von Arbeiten zu mittelalterlichen Gerichtsbüchern und Chroniken, über eine Zeitbeschreibung der Stadt Mainz 1780-1815, Schillerinszenierungen im Mainzer Stadttheater, den Empfang einer Mainzer Abordnung in Paris 1793 bis hin zu Werbedias aus dem Gimbsheimer Kino der 50er Jahre. Erstmal wurden auch mit einer virtuellen Ausstellung zu Mainzer Epochenumbrüchen 1798/1918 und einem Podcast auch zwei digitale Arbeiten ausgezeichnet.
Die Arbeiten zeigen das große Interesse von Studierenden an der lokalen und regionalen Geschichte Rheinhessens. Der nächste Band der Zeitschrift für die Geschichte Rheinhessens wird Beiträge von Preisträgern enthalten. Franziska Kaiser berichtet im Rahmen der Mainzer Erinnerungswochen am 4. Februar 2025 im Erbacher Hof über ihre Arbeit unter dem Titel „Sport und Erinnerungsarbeit. - Wie gehen Vereine mit der eigenen Vergangenheit in der NS-Zeit um?“ über ihre Arbeit.
Weitere Informationen finden Sie hier!
Band 2 der Zeitschrift für die Geschichte Rheinhessens erschienen!
Der zweite Band unserer Zeitschrift ist da. Nach dem überraschenden Erfolg der ersten Ausgabe - wir mussten innerhalb kurzer Zeit eine zweite Auflage drucken lassen -, sind wir optimistisch, dass auch dieser Band gut angenommen wird.
Das Buch kann im Worms-Verlag für 22,- Euro erworben werden (siehe hier). Mitglieder des Historischen Vereins Rheinhessen erhalten ihn kostenfrei (bei 10 € Jahresbeitrag). Weitere Informationen finden Sie hier.
Kontakt
Email des Vereins
1. Vorsitzender:
Dr. Gunter Mahlerwein
67578 Gimbsheim
Holunderstr. 7
Tel 06249/6394
E-Mail
Schriftführer:
Dr. Raoul Hippchen
Kernerweg 10
55129 Mainz
Tel 06131/255227
E-Mail
Weblinks
In regionalgeschichte.net finden Sie eine Fülle von Informationen zu Rheinhessen. Ebenso die Adressen und Ansprechpartner zahlreicher Personen und Institutionen, die sich mit rheinhessischer Geschichte beschäftigen, und Wege zu Archivalien, schriftlichen Quellen und Literatur zur rheinhessischen Geschichte im Internet.
Die Rheinland-Pfälzische Bibliographie ist eine regionale Literaturdokumentation über das Gebiet des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek arbeitet an der Erstellung der Bibliographie mit und ist als Regionalbibliothek für Mainz und Rheinhessen für die Region Rheinhessen zuständig.